Nominee 1998
Sichere Bewegtbildübertragung
Weitere Details
Lebensläufe
Prof. Dr. Gert Siegle
- 1964
- Diplom der Physik
- 1967
- Promotion
- 1968 – 1972
- Zentrale Forschung Robert Bosch GmbH, Stuttgart
- seit 1981
- Honorarprofessur
- 1973 – 1983
- Direktor Blaupunkt Werke GmbH, Hildesheim Direktor Rundfunk- und Fernsehentwicklung, Produktbereich technische Erzeugnisse
- 1983 – 1990
- Geschäftsleiter Elektronik der Robert Bosch GmbH, Berlin Produktbereich Funk, Breitbandkommunikation, Antennen ab 1990 Geschäftsführer Entwicklung Blaupunkt
- 1990 – 1994
- Direktor Forschungsinstitut Kommunikation Robert Bosch GmbH, Hildesheim, Frankfurt/M., Lonay (CH)
- seit 1995
- Direktor Vebindungsstellen Berlin, Bonn und Brüssel Mitglied der Geschäftsleitung Forschung und Vorausentwicklung der Robert Bosch GmbH
Kontakt
Projektsprecher:
Prof. Dr Gert Siegle
Robert Bosch GmbH
Walter-Flex-Str. 2
533113 Bonn
Tel.: +49 (0) 228 / 92 36 40
Fax: +49 (0) 228 / 92 36 424
Pressekontakt:
Dipl. Ing. Thomas Knoll
Lt. Zentralstelle Presse, Information
Technik und Produkte
Robert Bosch GmbH
Postfach 10 60 50
70049 Stuttgart
Tel.: +49 (0) 711 / 81 17 088
Beschreibung der Institute und Unternehmen zu ihren nominierten Projekten
Der moderne Mensch, der - wie überall beschrieben - in einer Kommunikationsgesellschaft lebt, erwartet eigentlich, daß er sich unterwegs so umfassend informieren kann wie im Büro und gleich gut unterhalten wird wie zu Hause.
Für Musik und Sprache klappt das ganz gut: UKW Übertragung (qualitativ zwar keineswegs in CD-Wiedergabe-Qualität) und Mobiltelefonie erfüllen die Bedürfnisse.
Die Bildübertragung zum mobilen Teilnehmer funktionierte bislang nicht - und das seit 60 Jahren, solange es Fernsehen über terrestrische Sender gibt!
Jeder weiß, daß schon kleinste Bewegungen einer Zimmerantennen das empfangene Bild instabil werden lassen, die Farben aussetzen und die Kanten ausfransen. Gleiches gilt für den Empfang in bewegten Fahrzeugen, wie Bussen oder in Zügen - und daher wird dort bislang auch keine aktuelle Bildinformation angeboten.
Die heute in einigen ICE Zügen oder in Reisebussen, auch Flugzeugen gezeigten Wiedergaben von Videokassetten - also von Konserven - ersetzen die Informationen in Echtzeit nicht. Der Fahrgast kann sich manchmal erst nach Stunden über das, was zwischenzeitlich passierte, informieren.
In einer langjährigen Entwicklung gelang es uns, dieses uralte Problem der ungenügenden aktuellen Versorgung mit Bildern und - damit verwandt - Informationen hoher Datenrate in bewegte Fahrzeuge hinein technisch erfolgreich zu lösen.
Die Technik der sicheren Bewegtbildübertragung in schnelle Fahrzeuge setzen wir in Deutschland erstmals auf der Bahnstrecke zwischen Frankfurt/Main und Saarbrücken ein. Dies ist ein Projekt der Robert Bosch Multimedia GmbH & Co mit der Deutschen Bahn AG und der Deutschen Telekom AG.
Sie ist eine Kombination neuartiger, digitaler Signalverarbeitungsmethoden zu einem neuen, rein digital arbeitenden Rundfunkverfahren, mit dem man eben Ton, Text, Daten, Musik, Stand- und Bewegtbilder problemlos übertragen kann. Wir haben diese Weiterentwicklung des digitalen Hör-Rundfunks (Digital Audio Broadcasting = DAB) zu einem umfassenden Dienst „Digital Multimedia Broadcasting“ (DBM) benannt.
Auf der Fahrt von Saarbrücken nach Frankfurt - einer für die Rundfunkübertragung topographisch extrem schwierigen Strecke im sehr engen Nahetal - werden die Reisenden seit der Eröffnung im Dezember 1997 mit aktuellen Fahrgastinformationen sowie einem Fernsehprogramm in Echtzeit versorgt. Das Bild erscheint auf großen Monitoren an den Wänden. Wenn man will, kann man über Kopfhörer den Ton empfangen.
Die Fahrgastinformationen können zugspezifisch sein, eine Adressierung erlaubt sogar die gezielte Versorgung einzelner Waggons. Bei der hohen Sendefrequenz von fast 1500 MHz (zum Vergleich: UKW arbeitet bei 100 MHz) gelingt auch die unterbrechungsfreie Versorgung in den 18 Tunnels der Strecke; der längste davon ist die Unterquerung des Frankfurter Flughafens mit immerhin 2,2 km.
Das umfassende Angebot an Ton- und Bildsendungen, zukünftig auch von Internet-Abrufen bietet dem Fahrgast viele Informationsmöglichkeiten. Für die Programmanbieter ist es eine reizvolle Aufgabe, dieses neue Medium mit interessanten Angeboten für den kurzfristig verweilenden Nutzer attraktiv zu gestalten.
Weitere Installationen der Technik sind inzwischen von uns auch im Ausland realisiert worden, zusätzliche Projekte sind für 1999 schon vertraglich fest vereinbart. Ausgehend von solchen Erfolgen rechnen wir mit einer raschen Verbreitung des Verfahrens - nicht nur in Zügen des Nahverkehrs, sondern auch in Autos, in U- und S- Bahnen, in Bussen und in Straßenbahnen.
Wir sind sicher, wir werden bald im Nahverkehr vieler Städte, in Fernverkehrszügen, Bussen und Kraftfahrzeugen, im In- und Ausland dieses neue Medium sehen und erleben.
Informationen und Kontakt zum Deutschen Zukunftspreis unter:
Internet: www.deutscher-zukunftspreis.de
Das Vorschlagsrecht zum Deutschen Zukunftspreis obliegt den führenden deutschen Einrichtungen aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Stiftungen.