Winner 2000
MP3-Komprimierung
Weitere Details
Lebensläufe
Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Brandenburg
- 20.6.1954
- geboren in Erlangen, Bayern
- 1973
- Abitur
- 1974 – 1982
- Studium der Elektrotechnik und der Mathematik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- 1980
- Diplom Elektrotechnik
- 1982
- Diplom Mathematik
- 1982 – 1989
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Technische Elektronik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- 1989
- Promotion
- 1989 – 1990
- Postdoctoral member of technical staff bei AT&T Bell Laboratories Murray Hill, USA
- 1990 – 1993
- Akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Technische Elektronik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- 1993 – 1999
- Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS-A) Erlangen
- Seit 2000
- Inhaber des Lehrstuhls Elektronische Medientechnik und Direktor des Instituts für Medientechnik an der Technischen Universität Ilmenau
- 2000 – 2005
- Leiter der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Elektronische Medientechnologie AEMT, Ilmenau
- seit 2004
- Direktor des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT, Ilmenau
Ehrungen:
- 1990
- Promotionspreis der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg
- 1994
- Fellowship Award der Audio Engineering Society (AES)
- 1996
- Innovationspreis der Bayerischen Staatsregierung: Anerkennung (zusammen mit Prof. Dr. Heinz Gerhäuser für das Team in Erlangen)
- 1998
- AES silver medal award, for continued contributions and leadership to the art and science of perceptual audio coding
- 2000
- Engineering Excellence Award – Region 10 des Institute of Electrical ans Electronis Engineers (IEEE)
- 2000
- Deutscher Zukunftspreis
- 2001
- Deutscher Internet Award NEO
- 2002
- ISO/IEC 13818-7: 1997-Award / Information Technology (zusammen mit Dr.-Ing. Bernhard Grill, Dr.-Ing. Jürgen Herre und Dipl.-Ing. Ralph Sperschneider)
- 2003
- Publications Award der Audio Engineering Society (zusammen mit Dr. John G. Beerends, Roland Bitto, Catherine Colomes, Bernhard Feiten, Michael Keyhl, Christian Schmidmer, Dr.-Ing. Thomas Sporer, Gerhard Stoll, Thilo Thiede, William C. Treurniet)
- 2004
- Masaru Ibuka Consumer Electronics Award des IEEE
- 2004
- Thüringer Forschungspreis 2003 in der Kategorie »Angewandte Forschung« (zusammen mit Dr.-Ing. Sandra Brix, Dr.-Ing. Thomas Sporer)
- 2004
- Sputnik Innovator Award
- 2006
- Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 2007
- Mitglied der "Consumer Electronics Hall of Fame" (zusammen mit Prof. Dr. Dieter Seitzer und Prof. Dr. Heinz Gerhäuser stellvertretend für das Fraunhofer-Forscherteam)
Dr.-Ing. Bernhard Grill
- 5.1.1961
- geboren in Schwabach, Bayern
- 1980
- Abitur
- 1980 – 1981
- Wehrdienst
- 1981 – 1987
- Studium der Elektrotechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- 1987
- Diplom
- 1988 – 1995
- Entwicklung und Implementierung von Audiocodierverfahren am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS-A) Erlangen
- 1995 – 1998
- Mitabeiter des Lehrstuhls für Technische Elektronik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- 1999
- Leitung der Gruppe Audio-Research am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS-A) Erlangen
- seit 2000
- Leitung der Abteilung Audio/Multimedia am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS-A) Erlangen
- 2001
- Promotion an der an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Ehrungen:
- 1992
- Joseph-von-Fraunhofer-Preis der Fraunhofer Gesellschaft
- 1999
- ISO-Award der International Organization for Standardization ISO
- 2000
- Fellowship Award der Audio Engineering Society
- 2000
- Deutscher Zukunftspreis
Dipl.-Ing. Harald Popp
- 30.09.1956
- geboren in Erlangen
- 1975
- Abitur
- 1981
- Abschluss als Diplom-Ingenieur im Fach Elektrotechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- 1982 – 1984
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Technologietransfer-Projekt zur Kabelfehlerortung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- 1984 – 1985
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Mikroelektronik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- seit 1985
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS-A) Erlangen
- 1985 – 1990
- Entwicklungsingenieur für digitale Schaltungen auf Board-Level
- 1987
- Beginn der Entwicklung von Multi-DSP-basierten Echtzeit-Audiocodiersystemen
- 1990
- Beginn der Entwicklung von studiotauglichen Audio-Codecs („ASPEC 91“) für hochwertige Tonübertragung über ISDN-Telefonleitungen
- 1990 – 1994
- Leiter der Hardware-Gruppe in der Abteilung Informationselektronik
- 1995 – 1997
- Leiter der Video-Gruppe in der Abteilung Audio & Multimedia
- 1998 – 2003
- Leiter der Studio-Abteilung
- seit 2004
- Leiter der Abteilung Multimedia-Echtzeitsysteme
Ehrungen:
- 2000
- Deutscher Zukunftspreis
Kontakt
Projektsprecher:
Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Brandenburg
Elektronische Medientechnologie des IIS-A
Am Ehrenberg 8
98693 Ilmenau
Tel.: +49 (0) 3677 / 66 94 019
Fax: +49 (0) 3677 / 69 64 024
E-Mail: bdg@iis.fhg.de
Projekt-Team:
Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A
Am Weichselgarten 3
91058 Erlangen
Pressekontakt:
Elvira Gerhäuser
Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A
Am Weichselgarten 3
91058 Erlangen
Tel.: +49 (0) 9131 / 77 61 30
Fax: +49 (0) 9131 / 77 61 39
E-Mail: eghs@iis.fhg.de
Beschreibung der Institute und Unternehmen zu ihren nominierten Projekten
MP3 ist die heute übliche Kurzbezeichnung für den ISO/IEC-Standard zur Kompression von digitalen Audiosignalen. Dieser Standard ist Teil der Familie der MPEG (Moving Pictures Experts Group) - Standards zur digitalen Kompression von Audio- und Videosignalen, wie sie heute im digitalen Rundfunk und im Internet eingesetzt werden.
MPEG Audio Layer-3 (kurz: MP3) erlaubt die Kompression von Musiksignalen auf ca. 8% der sonst notwendigen Datenmenge fast ohne hörbare Unterschiede zum Originalsignal. Damit kann auf einem Computer zwölf Mal soviel Musik gespeichert werden, Musik über das Internet zwölf Mal so schnell herunter geladen werden, und bei gegebener Frequenzzuteilung über digitales Radio können zwölf Mal mehr Rundfunksender auf Sendung sein.
Die Verfügbarkeit von MP3 als Kompressionsverfahren hat bewirkt, dass in der Musikindustrie der Paradigmenwechsel von physikalischen Medien (Schallplatte, MC, CD oder DVD-Audio) hin zur Sicht von Musik als nicht an physikalische Medien gebundenes Gut beschleunigt in Gang gekommen ist.
Nachdem in früheren Jahren Kopierschutzverfahren wie das ebenfalls am IIS in Erlangen entwickelte MMP (MultiMedia protection Protocol) nur in wenigen Anwendungen zum Zuge kamen, hat die internationale Musikindustrie als Reaktion auf die Verbreitung von MP3 Anfang des letzten Jahres die SDMI (Secure Digital Music Initiative) - Gruppe ins Leben gerufen. In diesem Industriekonsortium mit Teilnahme von ca. 120 internationalen Firmen aus der Musikindustrie, Consumer-Elektronik-Industrie und Computer-Industrie sowie von führenden Technologiefirmen (einschließlich des Fraunhofer-IIS-A) werden Anforderungen an den Musikvertrieb der Zukunft beraten.
MP3 ist heute das Symbol und Markenzeichen für eine neu aufstrebende Industrie mit „alten“ Firmen aus dem Elektronik- und Halbleiterbereich, aber auch neuen Firmen mit Börsenbewertungen schon im Millardenbereich. Die Produkte dieser Firmen sind: Halbleiterprodukte zur Encodierung von MP3, MP3-Player, Musikvertrieb über ISDN oder Internet, Software zur Codierung und Decodierung von MP3-Daten oder zur Organisation von persönlichen Musikarchiven („Jukebox-Systeme“), professionelle Geräte und Radios für den digitalen Rundfunk und weitere Sparten von professionellen und Consumer-Geräten.
Deutsche Firmen mit erheblichem Umsatz und/oder erheblichen Investitionen in den Bereich MP3 sind unter anderem: Micronas-Intermetall in Freiburg, Dialog-4 GmbH, Meister Electronic GmbH, Pontis GmbH in Regensburg, Opticom GmbH in Erlangen. Die Leistungen des Teams erstrecken sich auf drei Phasen der Arbeiten an MP3. In den Jahren von 1985 bis 1988 fand die Grundlagenforschung vor allem am Lehrstuhl für Technische Elektronik der Universität Erlangen-Nürnberg statt.
Von 1988 bis 1994 erfolgte die Standardisierung. Das Fraunhofer-IIS bildete mit anderen bedeutenden Firmen eine strategische Allianz, deren Verfahren den Spitzenplatz bezüglich der Tonqualität errang und schließlich zum MP3-Standard führte. Dieser erhält die wesentlichen Elemente der Vorschläge aus Erlangen.
In den Jahren 1994 bis heute wurde ein erfolgreiches MP3-Lizenzprogramm entwickelt und setzte sich auf dem Markt durch. Fraunhofer-IIS entwickelte effektive MP3-Lösungen auf unterschiedlichen Plattformen - zunächst auf digitalen Signalprozessoren (DSPs), später auf PC- und Chipebene. Die konsequente Nutzung des Internets als Marketinginstrument machte Layer-3 bekannt und sorgte für seine Verbreitung. In enger Kooperation mit Thomson Multimedia entstand ein marktgerechtes Lizenzprogramm für MP3-Software und -Patente.
Informationen und Kontakt zum Deutschen Zukunftspreis unter:
Internet: www.deutscher-zukunftspreis.de
Das Vorschlagsrecht zum Deutschen Zukunftspreis obliegt den führenden deutschen Einrichtungen aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Stiftungen.
Das Projekt „Komprimierung von Audiosignalen in Hifi-Qualität für Internet und Rundfunk“ wurde von der Fraunhofer-Gesellschaft vorgeschlagen.