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14.09.2022 - Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes

26. Deutscher Zukunftspreis: Drei Teams für den Preis des Bundespräsidenten nominiert

Die Nominierungen für den Deutschen Zukunftspreis 2022, den Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation, wurden heute in München bekanntgegeben. Die drei Teams kommen aus Thüringen, Baden-Württemberg sowie aus Bayern/Hamburg. Der jährlich vergebene Preis wird zum 26. Mal verliehen und ist mit 250.000 Euro dotiert.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt damit Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler, Ingenieurinnen und Ingenieure, die mit exzellenter Grundlagen- und Spitzenforschung Innovationen auf Feldern erzielen, die für unsere Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind und die das Potenzial haben, auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Am 26. Oktober entscheidet die Jury über die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger. Der Bundespräsident überreicht den Deutschen Zukunftspreis 2022 am Abend desselben Tages bei einer live übertragenen Preisverleihung an das Gewinnerteam.

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Für den Deutschen Zukunftspreis 2022 sind nominiert:

Team I: Dr. rer. nat. Thomas Kalkbrenner, Dr. rer. nat. Jörg Siebenmorgen und Dipl. Phys. Ralf Wolleschensky mit ihrem Projekt „Die Grundlagen des Lebens erforschen – ein neuartiges Mikroskop für die schonende 3-D-Abbildung lebender Zellen“.

Die drei Nominierten haben neue Technologien entwickelt, um mit hochauflösender Fluoreszenzmikroskopie lebende Objekte zu untersuchen, ohne sie zu beeinträchtigen. Dazu bauten sie die sogenannte Gitter-Lichtblatt-Mikroskopie aus und verbanden diese mit innovativen optischen Elementen. Damit schufen sie einen Weg, um das komplexe System einfach zu handhaben, und ermöglichten den breiten Einsatz von gängigen Probenträgern. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten, um Vorgänge in Zellen zu verfolgen und besser zu verstehen – in der Grundlagenforschung und bei der Suche nach neuen Diagnoseverfahren oder Wirkstoffen gegen viele Erkrankungen.

Team II: Dipl.-Ing. Thomas Speidel, Dr. rer. nat. Thorsten Ochs und Dipl.-Ing. Stefan Reichert mit ihrem Projekt „Elektroautos in wenigen Minuten aufladen – auch am leistungsbegrenzten Stromnetz“.

Sie haben ein Bündel von Technologien entwickelt, mit denen sich Batterien von Elektrofahrzeugen sehr schnell aufladen lassen. Anders als bei bisherigen Systemen ist für die Installation der neuen Schnellladestation keine aufwendige Anpassung der elektrischen Infrastruktur nötig. Dafür sorgt unter anderem ein integrierter Batteriespeicher, der als Puffer zwischen Stromnetz und Fahrzeug dient. Eine eigens entwickelte, hocheffiziente Elektronik ermöglicht einen sicheren Betrieb bei hohen Leistungen. Die Innovation macht das Laden von Elektroautos besonders einfach und ebnet den Weg für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Zudem dient sie als Plattform für weitere Anwendungen.

Team III: Stefan Vilsmeier, Prof. Dr. med. Cordula Petersen und Dipl.-Inf. Claus Promberger mit ihrem Projekt „(Un)sichtbare Tumore in Bewegung – neue Perspektiven für die Strahlentherapie durch präzises Tumortracking“.

Diese Nominierten haben eine Technologie entwickelt, mit der sich störende Bewegungen des Patientenkörpers und des Tumors während einer Krebsbehandlung durch Bestrahlung zuverlässig und exakt verfolgen lassen. Dadurch wird es möglich, Tumore zielgenau zu erreichen – und die Krebszellen zu zerstören, ohne dabei auch das umgebende, gesunde Körpergewebe stark zu schädigen. Das verspricht vor allem für Menschen mit Hirntumoren, Brustkrebs oder künftig auch Lungenkrebs eine schonendere Behandlung und zielt auf deutlich verbesserte Heilungschancen ab. Darüber hinaus soll das innovative Positionierungssystem später auch bei anderen Krebsarten zum Einsatz kommen.