Nominee 2000
Papierherstellung
Weitere Details
Lebensläufe
Dr. oec. publ. Georg Holzhey
- 5.4.1939
- geboren in München, Bayern
- 1958
- Abitur
- 1963
- Studienabschluss der Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München
- 1958 – 1965
- Studienaufenthalte und Kurzbeschäftigungen in verschiedenden ausländischen Gesellschaften der Zellstoff- und Papierindustrie
- 1968
- Promotion
- seit 1970
- Geschäftsführung Haindl Papier GmbH & Co. KG zu Zeit zuständig für die Bereiche Beschaffung und Umwelt
Ehrungen:
- 1992
- Recyclingpreis der Deutschen Wirtschaft
- 1999
- Anerkennungspreis der Bayerischen Staatsregierung für Leistungen bei der rationellen Energienutzung
- 2000
- 2. Preis in der Kategorie Umweltorientierte Unternehmensführung des BDI-Umweltschutzpreises
Hans-Peter Hofmann
- 19.7.1942
- geboren in Cottbus, Brandenburg
- 1959
- Abschlussprüfung zum Papiermacher an der Industrie- und Handelskammer München
- 1966
- Abschlussprüfung zum Chemotechniker an der Fernstudien-Lehranstalt Darmstadt
- 1966 – 1991
- Abteilungsleiter Forschungsbereich und Streicherei-Entwicklung MD-Papierfabrik
- 1991 – 1993
- Abteilungsleiter des Bereichs Streicherei-Entwicklung bei Haindl Papier GmbH & Co. KG
- 1993 – 1996
- Hauptabteilungsleiter des Bereichs Technologie bei Haindl Papier GmbH und Co. KG
- seit 1996
- Hauptabteilungsleiter des Bereichs Entwicklung Magazinpapiere bei Haindl Papier GmbH und Co. KG
Dr. techn. Hartmut Wurster
- 21. 7. 1955
- geboren in Onstmettingen, Baden-Württemberg
- 1974
- Abitur
- 1975 – 1982
- Studium Maschinenbau/Papieringenieurwesen an der Technischen Universität Darmstadt
- 1982
- Diplom
- 1982 – 1987
- Tätigkeit in Österreich bei den Firmen Hamburger AG und Brigl & Bergmeister als Assistent der Werksleitung, Abteilungsleiter und zuletzt als Betriebsleiter
- 1987
- Promotion
- 1987
- Wechsel zur Firma Haindl Papier GmbH & Co KG Stabstelle „Technische Koordination Magazin-papiere“
- 1988
- Hauptabteilungsleiter Technologie im Werk Augsburg
- 1989 – 1996
- Leiter des Werkes Augsburg
- seit 1996
- Leiter des Geschäftsbereiches Magazinpapiere, verantwortlich für die Werke Augsburg und Walsum sowie die Zentrale Forschung und Entwicklung „Magazinpapiere“
Kontakt
Projektsprecher:
Dr. oec. publ. Georg Holzhey
Haindl Papier GmbH & Co. KG
Georg-Haindl-Straße 5
86153 Augsburg
Tel.: +49 (0) 821 / 31 09 611
Fax: +49 (0) 821 / 31 09 156
Pressekontakt:
Wolfgang Oberressl
Haindl Papier GmbH & Co. KG
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-Haindl-Straße 5
86153 Augsburg
Tel.: +49 (0) 821 / 31 09 496
Fax: +49 (0) 821 / 31 09 156
E-Mail: wolfgang.oberressl@haindl.com
Beschreibung der Institute und Unternehmen zu ihren nominierten Projekten
Das Projekt „Integrierte Prozesse der Papierherstellung“ der Haindl Papier GmbH & Co. KG, Augsburg, das für den Verleihung 2000 nominiert wurde, stützt sich auf drei wesentliche Teile einer technisch-wissenschaftlichen, ganzheitlichen Entwicklungsarbeit, die sich mit einer neuen Papiermaschinentechnik und -technologie für LWC-Papier, der Weiterentwicklung der Faserstofftechnologie für Altpapiereinsatz bei LWC-Papier und einer neuentwickelten, altpapierhaltigen LWC-Sorte für energiesparende Druckobjekte beschäftigt.
Die wesentliche Innovation der Papiermaschinentechnik ist die erstmalige Integration von fünf Verfahrensschritten in einer zusammenhängenden Produktionsanlage (Online-Prozess). Dies bedeutet, dass die Papierbahn ohne Zwischenschritte hergestellt, gestrichen und anschließend geglättet wird. Die bisherige Auf- und Abrollung der Papierbahn zwischen den traditionellen Verfahrensschritten Herstellen, Streichen und Glätten führen zu erheblichen Rohstoff-, Energie- und Qualitätsverlusten. Haindl Papier hat mit dem Bau der weltweit leistungsfähigsten und innovativsten Papiermaschine zur Herstellung gestrichener Magazinpapiere (LWC-Papier) am Standort Augsburg diesen Online-Prozess verwirklicht. Dieses Investitionsprojekt PM 3 in Höhe von rund 800 Millionen DM ist ein eindrucksvoller Beweis für die Innovationskraft von Haindl und Ergebnis einer konsequenten Umsetzung der in die Zukunft gerichteten, integrierten Unternehmensstrategie: Wirtschaftlichen Erfolg mit marktfähigen Produktinnovationen durch neue ressourceneffiziente Herstellungsprozesse und produktions- und produktbezogene Umweltleistungen zu erzielen.
Die Weiterentwicklung der Faserstofftechnologie für den Altpapiereintrag bei LWC-Papier stellt an Festigkeit, Sauberkeit, Weißgrad und Helligkeit eine wesentliche höhere Qualitätsanforderung an den Sekundärfaserstoff als bei seiner Verarbeitung zu Standardzeitungsdruckpapier. Die Aufbereitungs- und Deinkingtechnologie von Altpapier wurde so weit optimiert, dass Altpapier als wesentliche Faserstoffkomponente für die Herstellung von höherwertigen Magazinpapieren verarbeitet werden kann. Ein wertvoller Sekundärrohstoff, dessen Verarbeitung wesentlich weniger Energie als die Zerfaserung von Holz erfordert, bleibt damit im Produktionskreislauf. Der Rohstoffmix von je einem Drittel Holzstoff, Altpapier und Zellstoff im Rohpapier ist für die LWC-Produktion revolutionär.
Der dritte Teil der Entwicklungsarbeit konzentriert sich auf die Herstellung einer altpapierhaltigen LWC-Sorte für einen energiesparenden Druck von anspruchsvollen Magazinen und Beilagen nach dem Coldset-Verfahren. Druckobjekte, die vorher nur im Heatset hergestellt werden konnten, lassen sich mit dieser, von Haindl neuentwickelten, inzwischen patentgeschützten Papiersorte VALSAmatt C im Coldset-Druck realisieren, der ohne energieaufwendige Trocknung des bedruckten Papiers auskommt.
Verantwortlich für diese innovative, integrierte Prozess-, Produkt- und Managemententwicklung bei der LWC-Papierherstellung sind das Team Dr. Georg Holzhey, Geschäftsführer, Dr. Hartmut Wurster, Geschäftsbereichsleiter Magazinpapiere und Projektleiter PM 3 und Hans-Peter Hofmann, Hauptabteilungsleiter Entwicklung Magazinpapiere, alle Haindl Papier GmbH & Co. KG, Augsburg.
Informationen und Kontakt zum Deutschen Zukunftspreis unter:
Internet: www.deutscher-zukunftspreis.de
Das Vorschlagsrecht zum Deutschen Zukunftspreis obliegt den führenden deutschen Einrichtungen aus Wissenschaft und Wirt-schaft sowie Stiftungen.
Das Projekt „Integrierte Prozesse der Papierherstellung“ wurde vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag vorgeschlagen.