Alexander Rinke
Unser Ziel ist es, Abläufe in Organisationen zu verbessern – seien es Unternehmen, Behörden oder Kliniken. Process Mining bezieht sich auf den Unternehmensablauf und damit den Kern jeglicher Unternehmenstätigkeit. Steigt man beispielsweise in ein Flugzeug, sind vorab eine ganze Reihe von Prozessen notwendig, damit das Flugzeug am Gate steht, das Personal und die Verpflegung für die Passagiere an Bord ist und vieles andere mehr. Wir helfen Unternehmen dabei, ihre Abläufe wirklich grundlegend zu optimieren, reibungslos zu gestalten und sie noch besser am Kunden auszurichten.
Und wie passiert das jetzt konkret?
Alexander Rinke
Durch die zunehmende Digitalisierung nutzen Unternehmen immer mehr Systeme, um ihre Abläufe auszuführen. Um beim Beispiel des Fliegens zu bleiben: Man bucht sein Ticket häufig über das Internet, dahinter steht eine Vielzahl digitaler Systeme. Diese verwalten im Hintergrund die Buchung, die Ausstellung des Tickets und alles, was damit zusammenhängt. Die gesamten Produktions- und Serviceabläufe sind in großen Unternehmen bereits stark digitalisiert, dadurch können wir auch die Verbesserung dieser Abläufe digitalisieren. Das ist genau unsere Idee: Wir digitalisieren die Optimierung von Unternehmen, etwas, was vorher ein manueller Prozess war.
Traditionell hat man sich hierfür Unternehmensberater ins Haus geholt, die Interviews mit den Mitarbeitern geführt und sich etwa ein Bild davon gemacht haben, wie lange ein Prozess dauert. Wir können das heute mit intelligenten Algorithmen lösen. Wir greifen die digitalen Fußspuren in den Abläufen auf und analysieren, wie wir diese verbessern können.
Ein Beispiel: Ein großer Kunde von uns ist die Firma BMW. Ein BMW-Fahrzeug besteht aus vielen tausend Einzelkomponenten, und jedes Auto, das produziert wird, hinterlässt bei einer Vielzahl von Systemen und Sensoren in den Werken eine Masse an digitalen Fußspuren. Wir können diese Daten analysieren, verarbeiten und sagen, wo es eine Ineffizienz im Prozess gibt. So muss beispielsweise häufig mehrmals lackiert werden, wenn der Lieferant keine gute Qualität geliefert hat. Das ist eine typische Feststellung, die man sonst in einem modernen Beratungsprojekt ermitteln würde. Der Unterschied ist, dass der Unternehmensberater sehr teuer ist, und er ist natürlich auch in gewisser Weise subjektiv. Außerdem wird hierbei lediglich eine Momentaufnahme erstellt, während wir kontinuierlich alle digitalen Fußspuren analysieren und somit Veränderungen sofort erkennen.
Eine wesentliche Komponente Ihres Systems ist eine intelligente Business Cloud. Was bedeutet das in diesem Kontext?
Bastian Nominacher
Mit Process Mining haben wir eine Grundlagentechnologie geschaffen, die sehr breit angewendet wird. Wir haben Kunden in nahezu allen Industrien – darunter Automobilbauer, Logistikunternehmen, Einzelhändler, Kliniken, Fluggesellschaften, Rundfunkanstalten und viele mehr. Uns war klar, dass wir eine Lösung brauchen, die wir unseren Kunden möglichst schnell und einfach zur Verfügung stellen können. Das Ergebnis ist die Intelligent Business Cloud.
Alexander Rinke
Bei der Intelligent Business Cloud geht es darum, unsere Software für den Kunden noch einfacher nutzbar zu machen. Jetzt können Prozessdaten mit nur wenigen Klicks in das System importiert werden. Selbst ein großer Konzern kann unsere Software innerhalb weniger Tage einsetzen, alles gelingt viel schneller.
Auf unserer jüngsten Kundenkonferenz haben Anwender berichtet, wie sie innerhalb von zwei Tagen ihre Prozesse mit der Intelligent Business Cloud verbunden und erfolgreich Verbesserungspotenzial identifiziert haben. Das war vorher nicht möglich – es ist eine enorme Demokratisierung und Vereinfachung einer komplexen Technologie. Diese Technologie jedem zugänglich zu machen ist uns sehr wichtig. Das treiben wir auch im akademischen Bereich sehr stark voran. Wir bieten unsere gesamte Intelligent Business Cloud für akademische Nutzer, Forscher und Dozenten kostenlos an, auch in der vollen Funktionalität.
Ihre Innovation hat als Idee an der Uni angefangen. Wie ist das entstanden, was sich heute als gut vermarktbares Produkt darstellt? Wer war denn der Initiator?
Bastian Nominacher
Wir drei Gründer haben uns bei einer studentischen Beratungsinitiative kennengelernt. Dort wollten wir die internen IT-Systeme des Bayrischen Rundfunks verbessern – beispielsweise, wenn ein Passwort zurückgesetzt werden muss, ein Drucker nicht funktioniert oder Ähnliches. Das klingt banal, ist aber ein wichtiger Ablauf, gerade wenn Sendungen laufen und der Redakteur sich nicht mehr anmelden kann. Wir haben mit den klassischen Methoden begonnen, die eine Unternehmensberatung macht. Zum Beispiel haben wir große Modelle der Prozesse aufgezeichnet und Interviews geführt.
Dabei ist uns aufgefallen, dass dieses Vorgehen viel Zeit braucht und wir nicht zur Wurzel des Ganzen kommen. Bei weiteren Recherchen der wissenschaftlichen Literatur stießen auf Process Mining als einen vielversprechenden Ansatz. Dieser wurde damals von Professor Wil van der Aalst an der TU Eindhoven erforscht. Wir hatten die Vermutung, dass – wenn man diese Daten mit den in der Wissenschaft vorgeschlagenen Verfahren zusammenbringt – man sich diese manuellen Schritte der Prozessaufnahme sparen und Prozessverbesserungen vollständig digital abbilden kann.
Es gab damals keinerlei Anwendungen einer solchen Software. Wir haben uns deshalb entschlossen, selbst eine Software zu schreiben. Damals war das noch ganz anders als heute: Wir sind mit 300 Papierausdrucken zum Kunden gekommen, der ganze Raum war voll, weil wir die digitalen Prozessauswertungen nicht in Echtzeit berechnen und anpassen konnten. Die Technologie war noch nicht so leistungsfähig wie heute. Aber wir haben schon gesehen, dass das einen ungeheuren Kundennutzen bringt. Am Ende des Projektes konnten wir die Durchlaufzeit des IT-Service beim Bayerischen Rundfunk von fünf Tagen im Durchschnitt auf einen Tag reduzieren, was eine massive Verbesserung war. Und das war der Startimpuls für die Gründung von Celonis.
In meiner Wohnung, nicht weit vom heutigen Unternehmenssitz in München entfernt, haben wir angefangen. Wir erhielten relativ schnell – und das ist wirklich eine Stärke des deutschen Marktes – Empfehlungen von anderen Unternehmen, die auf unsere Entwicklung vertraut haben. Wir hatten lange Zeit kein Marketing, sondern im Endeffekt hat uns ein Kunde dem nächsten weiterempfohlen.
Sehr gut war es, dass wir mit sehr großen Kunden und Anwendungsfällen gestartet sind. Einer unserer ersten Kunden war Siemens, was dazu geführt hat, dass wir alles, was wir entwickelt haben, wirklich auf einem sehr hohen Standard festgelegt haben. Es ist viel leichter, nach unten zu reduzieren, als nach oben auszubauen, wenn das technische Design dafür bereits ausgelegt ist.
Und dann haben Sie als Jungunternehmer die Firma gegründet?
Bastian Nominacher
Genau. Am 15. Juni 2011 waren wir offiziell beim Notar. Aber vorher gab es fast ein dreiviertel Jahr lang die Vorarbeiten.
Das war ein sehr kurzer Entwicklungsprozess. Sie haben gesehen, dass es funktioniert, oder waren Sie auch mal unsicher? Wie waren die Entwicklungsschritte?
Martin Klenk
Grundsätzlich gab es Meilensteine auf ganz verschiedenen Ebenen – so etwa auf Kundenseite, als wir beispielsweise das erste Produkt ausgerollt haben. Wir haben von Anfang an sehr eng mit den Kunden zusammengearbeitet, der konkrete Nutzen für den Kunden stand für uns immer im Fokus. Wenn man in Generationen rechnet, ist das, was wir aktuell am Markt haben, die fünfte Generation unserer Produktentwicklung, und mit jeder Generation hat sich vieles weiterentwickelt.
Auch auf organisatorischer Seite gab es Meilensteine. Am Anfang waren wir zu dritt, dann haben wir erste Mitarbeiter eingestellt, es folgte der erste weitere Standort. Und auf einmal hat sich das Ganze unglaublich schnell weiterentwickelt.
Heute läuft vieles anders: Jungunternehmen werden häufig mit Fremdkapital aufgebaut. Zu unserer Gründungszeit gab es diese Start-up-Szene noch nicht. Wir hatten lange Zeit keinerlei externe Finanzierung, das heißt, die Kundenbeziehungen waren und sind auch immer noch das, was die Firma finanziert. Das ist sehr wichtig.
Alexander Rinke
Wir haben sehr schnell verstanden, dass IT-Systeme bei vielen Unternehmen chaotisch sind, weil sie unterschiedlich genutzt werden. Der Produktionsprozess von BMW ist ganz anders als der anderer Automobilhersteller. Zudem fallen insbesondere bei großen Unternehmen riesige Datenmengen an, also Hunderttausende von Datensätzen am Tag, die wir verarbeiten mussten, und die Algorithmen, die es gab, waren schlecht dafür ausgelegt. Es war ein weiter Weg bis zu dieser „Enterprise Readiness“ von heute. Dass wir diese Entwicklung gemeinsam mit unseren Kunden geschafft haben, ist eine unserer wichtigsten Stärken.
Prof. Wil van der Aalst hat die theoretischen Grundlagen solcher Anwendungen eröffnet. Wie weit beruhen denn Ihre Entwicklungen auf seinen Ideen? Und er hat ja auch andere beeinflusst. Sind das potenzielle Wettbewerber?
Alexander Rinke
Die Grundidee von Process Mining stammt von Professor Wil van der Aalst und seiner damaligen Forschungsgruppe an der TU Eindhoven. Wir kooperieren sehr eng mit seinem neuen Lehrstuhl an der RWTH Aachen, und er ist Chief Academic Advisor von Celonis. Wil hat 2018 die Alexander-von-Humboldt-Professur erhalten, was eine sehr große Anerkennung für seine Errungenschaften im Process Mining und beim Aufbau einer globalen, wissenschaftlichen Community in dem Themenfeld ist.
Es gibt allerdings einen großen Unterschied zwischen der Grundlagenforschung und der tatsächlichen Anwendung: Wir haben vieles neu entwickelt, um die Anwendung zum Funktionieren zu bringen. Und bis heute sind viele patentierte Innovationen hinzugekommen. Natürlich ist der Markt in Bewegung, und auch andere Firmen erkennen das enorme Potenzial dieser Technologie und spezialisieren sich auf dieses Thema. Allerdings hat es noch keiner geschafft, diese Reife der Anwendung zu erreichen und mit großen Unternehmen zusammenzuarbeiten – das ist definitiv eines unserer Alleinstellungsmerkmale.
Bastian Nominacher
Die sehr enge Zusammenarbeit von Forschung und Praxis ist entscheidend, weil sie viele neue Ideen schafft. Process Mining ist im Kern klassisch betrachtet sogenanntes Process Discovery. Man nimmt die Daten aus einem IT-System und visualisiert den Prozess wie er tatsächlich abläuft. Aber wenn man das Buch von Wil van der Aalst liest, dann sieht man noch eine weitere wichtige Komponente, das sogenannte Conformance Checking. Man nimmt den definierten Prozess, zum Beispiel wie ein Auto gefertigt werden soll, und gleicht diesen damit ab, wie es tatsächlich gefertigt wird. Vor wenigen Jahren gab es Conformance Checking nur in der Wissenschaft – anwendbar auf sehr kleine Datenmengen. Es konnte keiner implementieren und hat nicht gut funktioniert für die praktische Anwendung im Unternehmen. Was wir geschafft haben und was uns ausmacht – Martin hatte das damals vorangetrieben –, ist leistungsfähiges Conformance Checking. Mittlerweile ist es Standard, wie Rückwärtsfahren mit dem Auto. Hier sehen wir unsere Aufgabe: Entwicklungen – auch in Zusammenarbeit mit den akademischen Partnern in unserer Academic Alliance – aufzuspüren, und das nicht nur beim Process Mining, sondern genauso im Bereich Datenbanktechnologie, Visualisierung oder Organisationsstrukturen.
Martin Klenk
Conformance Checking, wie von Basti erläutert, ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft funktionieren kann. Ein in der Wissenschaft entwickeltes Konzept wird in die Praxis übertragen. Dabei stellen sich neue Herausforderungen, derer man sich annimmt und die Technologie so weiterentwickelt.
Um das zu vertiefen: Gibt es jetzt nach der klassischen Definition Wettbewerb, oder haben Sie den Vorteil, dass Sie so schnell und gut im Markt waren, dass Sie einen solchen Vorsprung haben?
Alexander Rinke
Wettbewerb ist etwas ganz Normales und ein Zeichen dafür, dass hier ein eigener Markt entsteht. Wir haben deutlich über 90 Prozent Marktanteil. Zudem gibt es keinen Wettbewerber, der entweder annährend so groß ist oder annährend so schnell wächst wie wir. Damit haben wir einen enormen Vorsprung vor allen anderen.
Bastian Nominacher
Wettbewerb hilft ja dabei, den Markt weiterzuentwickeln. Denn eigentlich stehen wir trotz aller Erfolge noch ganz am Anfang dessen, was alles möglich ist. Viele Entwicklungen kann man nur etablieren, wenn es mehr Unternehmen gibt, die diese aktiv vorantreiben.
Martin Klenk
Wir sind Pioniere beim Thema Process Mining und möchten uns diesen Status weiterhin sichern. Das gelingt nur durch Innovation! Wir begrüßen die Bewegung im Markt und begegnen ihr mit kontinuierlicher Produktentwicklung. Unser Anspruch ist es, unsere Software und die Services für den Kunden kontinuierlich und jeden Tag besser zu machen. Wenn man stehen bleibt, ist es eine Frage der Zeit, wann man eingeholt wird.
Das heißt konkret, dass Sie sich mit den Entwicklungen Ihres Kunden jeweils auch weiterentwickeln?
Martin Klenk
Genauso ist es. Unsere Kunden und ihre Bedürfnisse sind unser Antrieb. Vor Kurzem kam beispielsweise ein Kunde mit einem mehrteiligen Fertigungsprozess zu uns. Dies kann man bei der Herstellung eines Autos veranschaulichen: Bei einem mehrteiligen Produktionsprozess wird das Auto nicht komplett zu Ende gefertigt, sondern erst Teile aus Plastik im Spritzgussverfahren, diese lagert man ein und kombiniert sie dann zusammen in neuen Teilen. Mit unserer vorherigen Softwareversion ließ sich das nicht hundertprozentig abbilden. Wir fanden das Thema spannend und entwickeln aktuell mit diesem Kunden gemeinsam eine Lösung, die wir dann wieder in unser Produkt integrieren.
Alexander Rinke
Wirklich wichtig ist es, die Belange der Unternehmen zu verstehen. Lange Zeit hat sich die deutsche Wirtschaft vor allem über die Produktqualität gegenüber den nationalen Wettbewerbern differenziert. Inzwischen merkt man, dass Unternehmen nicht nur an die Produktqualität, sondern auch an die Prozessqualität hohe Ansprüche stellen. Man möchte eine sehr gute Kundenbindung haben, einen sehr guten Service anbieten – denn man kann sich auch über die Prozessqualität differenzieren.
Ein gutes Beispiel hierfür ist Siemens: Das Unternehmen hat die komplette Lieferkette optimiert, die Lieferzuverlässigkeit, Lieferpünktlichkeit und auch Liefergeschwindigkeit ihrer Produkte erhöht. Es gibt das Ziel, weltweit eine Lieferzuverlässigkeit von über 97 Prozent zu erreichen. Das ist eine klare Differenzierung über Prozessqualität, die für den Kunden heutzutage sehr viel bedeutet.
Man kann in unserem Bereich eigentlich nur in Kooperation mit dem Kunden entwickeln, weil wir die einzelnen Probleme gar nicht kennen. Ein Beispiel: Die Firma Schukat ist ein Mittelständler in Deutschland, ein Elektrogroßhandel. Sie steht unter extremem Preisdruck, weil es große asiatische Wettbewerber gibt, die die Produkte zu Dumpingpreisen anbieten. Für den Kunden stellte sich die Frage, wie er auch in zehn Jahren noch gut aufgestellt sein kann und was er seinen Kunden bieten könnte, was die asiatischen Wettbewerber nicht leisten. Die Vision war „Same Day Delivery“, also eine Lieferung innerhalb von 24 Stunden. Das Zeitfenster für die Lieferung von Elektronikkomponenten beträgt normalerweise zwei, drei Wochen.
Dafür braucht man Transparenz über seine Prozesse, wie Celonis sie bietet. Denn Celonis analysiert intelligente Prozesse und liefert jedem Mitarbeiter konkrete Aktionsvorschläge. Mitarbeiter bekommen so Vorhersagen und Empfehlungen dazu, welche Produkte gebraucht werden, um Lieferzeiten einzuhalten, was bestellt werden muss oder was aus dem Lager zu holen ist – damit wird das Unternehmen intelligent unterstützt. Auch das haben wir zusammen mit Schukat entwickelt und für alle Mitarbeiter dort ausgerollt. Mittlerweile kann Schukat diesen 24-Stunden-Lieferservice schon in wesentlichen Produktkategorien anbieten und hat einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Aktuell baut das Unternehmen ein zweites Lager, weil der Umsatz stark gestiegen ist. Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie Innovation gemeinsam mit dem Kunden entsteht, entwickelt und dann allen Kunden zur Verfügung gestellt wird.
Sie haben ein Werkzeug geschaffen zur Optimierung von Prozessen – auch mithilfe künstlicher Intelligenz. Macht das dann irgendwann den Menschen überflüssig?
Alexander Rinke
Das halte ich für eine Fehleinschätzung. Wenn man sieht, wo künstliche Intelligenz heute steht, ist sie weit davon entfernt, Menschen zu ersetzen. Wir haben künstliche Intelligenz für selbstfahrende Autos entwickelt, die allerdings noch nicht so richtig funktioniert. Ein Mensch kann dagegen den Führerschein in nur wenigen Wochen machen. Die meisten Arbeiten erfordern eine jahrelange Ausbildung oder Erfahrung. Davon ist künstliche Intelligenz weit entfernt.
Bei unseren Produkten ist es dagegen so, dass sie den Menschen erfolgreicher machen und nicht ersetzen sollen. Mitarbeiter werden effektiver, weil sie konkrete Vorschläge bekommen, was sie besser machen und wie sie den Kunden besser erreichen können.
Gerade für den Standort Deutschland ist die Herausforderung, sich durch Qualität der Produkte, der Prozesse, des Kundenservice und auch durch die Geschwindigkeit der Produktentwicklung zu differenzieren – das sehen auch wir immer mehr. Unternehmen haben das Ziel, ihre Lieferketten agiler zu gestalten, um ihre Produktentwicklungsprozesse schneller machen zu können und innovativer am Markt zu sein. Ich persönlich denke, dass wir darin besser werden müssen, und genau das ist unser Ziel.
Wenn man Ihre Innovation kritisch hinterfragt, kann man auch sagen, dass Sie ein Werkzeug zur Profitmaximierung der Unternehmen geschaffen haben. Was hat denn die Allgemeinheit von Ihrer Innovation?
Alexander Rinke
Wir bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Kunden besser zu bedienen, ihre Produkte erfolgreicher zu entwickeln, ihre Prozesse zu verbessern und ihre Servicequalität zu erhöhen und dadurch zu wachsen. Diese Kunden sind dadurch erfolgreicher. Wenn man jemanden in die Lage versetzt, bessere Produkte zu machen, profitiert auch die Allgemeinheit davon. Jeder ist ja als Kunde, als Mitarbeiter, als Unternehmen von diesen Reibungsverlusten betroffen. Wenn wir diese reduzieren, geht es der Gesellschaft am Ende besser. Ein schönes Beispiel ist auch der Einsatz unserer Technologie in Kliniken: Hier können bessere Prozesse – beispielsweise in der Notaufnahme – über Menschenleben entscheiden.
Gerade haben wir unsere Technologie unter dem Titel „Snap“ geöffnet, sodass sie jeder kostenlos nutzen kann. Jeder kann seine Daten analysieren und sehen, ob und was besser laufen könnte. Hierbei geht es vor allem darum, die Allgemeinheit zu ermutigen und die Barrieren zu reduzieren. Celonis ist eine Hochleistungstechnologie, die für die Anforderung von größeren Mittelständlern und großen Unternehmen entwickelt wurde. Wir haben es geschafft, diese Technologie so zu vereinfachen, dass sie für jeden nutzbar ist. Eine Schülerin optimiert beispielsweise ihre Seminararbeit in der Schule mit Snap, wir haben akademische Nutzer, kleinere Unternehmen, die viele Daten produzieren und die Technologie jetzt einfach nutzen können. Man kann sich dort registrieren, bekommt einen eigenen Celonis-Bereich, in dem man die Sache ausprobieren kann. Zudem gibt es einfache Lernmöglichkeiten, die auch kostenlos sind. Im ersten Monat haben wir bereits mehr als 2.000 Nutzer gewonnen. Das hat unsere Erwartungen erheblich übertroffen.
Definieren Sie diese Nutzer auch als Kunden?
Bastian Nominacher
Ja, und zwar in dem Sinne, dass es unser Ziel ist, diesen Nutzern das beste Produkt und den besten Service zu liefern – genauso wie unseren zahlenden Kunden.
Rund 600 Unternehmen aus 20 Branchen nutzen Ihr Produkt, das sind sehr unterschiedliche Ausgangssituationen. Wie funktioniert das, wie kann sich der Laie das vorstellen? Gibt es eine „Mutter-Innovation“, die dann jeweils auf die einzelne Branche oder Anforderung angepasst wird?
Alexander Rinke
Unsere Software kann man sich wie ein Röntgengerät vorstellen, das den Ellenbogen oder das Bein sichtbar macht. Was zusätzlich aufgesetzt wird, sind unsere digitalen Vorlagen, die an die Industrien und deren Prozesse angepasst sind und die wir gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln. Das zugrunde liegende Produkt ist für alle Anwendungen das gleiche, egal welche Daten geladen werden. Das haben wir für die typischen Systeme, wie beispielsweise SAP oder Microsoft, standardisiert. Dieser Datenimport geht nun ganz einfach mit ein paar Mausklicks. Aber auch wenn das Unternehmen eigene IT-Lösungen hat, wie zum Beispiel Lufthansa im Terminalbereich, haben wir passende Schnittstellen und können die Technologie auch auf diese IT-Systeme anwenden. Der Technologie sind damit keine Grenzen in der Anwendungsbreite gesetzt.
Ihre Innovation ist ja patentgeschützt, das sind nicht sehr viele im Vergleich zu klassischen industriellen Entwicklungen. Reicht das aus oder sind Sie – Thema Marktdurchdringung – so weit vorne, dass Sie das nicht mehr so sehr interessiert?
Bastian Nominacher
Hauptsächlich ist es eine Differenzierung durch die Technologie. Unsere Patente sind auf unsere Grundlagentechnologie ausgelegt, einige Kernaspekte der Technologie sind durch die Patente gesichert, zum Beispiel unsere Prozessanfragesprache PQL oder die In-Memory-Verarbeitung. Der beste Schutz besteht allerdings sicherlich darin, einen technologischen Vorsprung zu haben und diesen konsequent weiter auszubauen.
Im Softwarebereich kann man Patente nicht für einzelne Funktionalitäten beantragen, sondern nur für ein Grundlagenkonzept. Deshalb sind Patente eher ungewöhnlich. Im Silicon Valley sind große Softwareunternehmen – selbst an der Börse – mit zehn Grundlagenpatenten gut aufgestellt. Und da sind wir, glaube ich, auf einem sehr guten Weg.
Ihr Erfolg hat Ihnen den Einstieg von zwei großen Investoren gebracht. Was bedeutet das denn konkret für das Unternehmen, und welchen Einfluss haben solche Investoren auf das, was hier passiert?
Alexander Rinke
Vor dem Einstieg der Investoren hatten wir unser Unternehmen schon zu einer signifikanten Größe gebracht. Oberstes Ziel war eine langfristig orientierte Beteiligung der Investoren. Zudem war es für uns als Gründer wichtig – wir machen das alles ja zum ersten Mal –, die richtigen Mentoren mit für uns wichtiger Expertise und dem richtigen Netzwerk für unsere globale Expansion an Bord zu holen. Nach diesen Kriterien haben wir ausgewählt, mit welchen Investoren wir sprechen. Accel und 83North haben diese entscheidenden Kriterien erfüllt. Sie haben eine Struktur aufgesetzt, bei der wir Gründer weiter die wichtigsten Entscheidungen treffen.
Wie sieht es mit dem weiteren Marktpotenzial aus? Kann man das in Zahlen fassen, welche Pläne haben Sie?
Bastian Nominacher
Das Marktpotenzial ist enorm. Auch wenn es unterschiedliche Schätzungen gibt, gehen wir mittelfristig von einem Marktvolumen von 40 bis 50 Milliarden US-Dollar aus. Damit kratzen wir aktuell – trotz allem Erfolg – tatsächlich erst an der Oberfläche. Natürlich gibt es auch Multiplikatoreneffekte, die wir nutzen wollen, wie unsere Intelligent Business Cloud, unsere Partnerunternehmen und das gesamte Ökosystem. Gleichzeitig bedeutet das eine große Verantwortung. Mittlerweile haben wir 700 Mitarbeiter, im weiteren Ökosystem sind es sicher mehrere Tausend Mitarbeiter.
Alexander Rinke
Uns geht es vor allem darum, das weltweite Potenzial für diese Technologie auch wirklich zu nutzen: Technologie ist nur dann relevant, wenn sie angewandt wird.
Sie gehören zu den wenigen „Unicorns“, die es in Europa gibt, insgesamt sind es derzeit 14 Start-ups mit einem Wert über einer Milliarde US-Dollar. Was macht denn das mit den ehemals studentischen Unternehmern? Plötzlich auf dem Olymp gelandet – verändert Sie das?
Alexander Rinke
Ich bin stolz, was wir gemeinsam mit dem Team geschaffen haben. Das waren wir aber auch vorher schon, nicht erst durch die Unicorn-Bewertung. Sie ist dennoch Beweis und Ausdruck dafür, dass das Unternehmen wirklich Substanz hat. Für dieses Vertrauen sind wir dankbar. Im Fokus steht aber immer die Zukunft und wie wir unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und Celonis insgesamt weiterhin erfolgreich machen.
Damit schwingt auch das Thema Verantwortung mit und die Frage, wie man ein Unternehmen führt. Wir beschäftigen jetzt über 700 Leute, und was wir gemerkt haben, ist, dass wir das Unternehmen immer mehr über Werte führen. Man muss Werte definieren, die jeden Mitarbeiter erreichen, und einer unserer Kern-Werte ist ganz klar Innovation. Das heißt: kontinuierlich weiter in unsere Lösungen, Forschungen und Produkte zu investieren – auch in Kooperation mit der Wissenschaft –, um immer besser zu werden. Das ist sehr wichtig, weil sich die Welt schnell weiterentwickelt. Es gibt auch andere wichtige Werte für uns – das ist zum Beispiel Mut. Dazu gehört es, sich nicht davon aufhalten zu lassen, dass etwas schiefgehen könnte. Das sind die Werte, mit denen wir das Unternehmen gegründet haben und weiterhin erfolgreich machen möchten.
Abschließend wollen wir gerne noch etwas über Sie persönlich wissen. Was hat Sie seinerzeit dazu gebracht, in die Bereiche, in denen Sie jetzt aktiv sind, einzusteigen? Und gab es besondere Menschen, Ereignisse, die Sie dorthin gebracht haben? Wie sind Sie zusammengekommen?
Bastian Nominacher
Ich bin in einem kleinen Dorf in Oberbayern aufgewachsen. Meine Familie ist seit 130 Jahren im Bäckereigeschäft tätig. Das ist ein spannender Geschäftszweig – ganz anders als Software, sehr greifbar. Dort habe ich das unternehmerische Denken mitbekommen. Mein Vater war außerdem immer schon sehr stark an Technologie interessiert. Als ich klein war, haben wir viel programmiert. Ich erinnere mich noch, dass ich zu Hause eine Zehn-Megabyte-Festplatte hatte. Schon während meiner Schulzeit habe ich in einem Computerladen gearbeitet. Neben meinem Vater hat mich sicherlich der Eigentümer des Computerladens, Norbert Obermaier, sehr beeinflusst. Er hat mir viele Freiheiten gegeben, mich bereits als Azubi vieles alleine machen und entscheiden lassen. Das war sehr lehrreich.
Es wurde dann aber relativ schnell klar, dass das zwar technisch anspruchsvoll, aber doch immer gleich war. Daher habe ich mein Abitur an der Berufsoberschule nachgemacht und Wirtschaftsinformatik studiert. Und weil ich schon immer ins Ausland wollte, habe ich mich für ein Bachelor-Programm mit doppeltem Abschluss entschieden und den Bachelor in zwei statt drei Jahren abgeschlossen. Dann bin ich für ein Jahr nach Wales, um dort International Business Studies zu studieren. Das war gut und hat mir die betriebswirtschaftliche Perspektive vermittelt. Danach ging es zurück an die TU München, um dort meinen Master in Finanz- und Informationsmanagement zu machen.
Wenn ich heute auf meine Ausbildung zurückschaue, bin ich wirklich dankbar, dass ich eine sehr breite Grundlage habe, von der ich profitieren kann. Egal, ob Datenbanken oder Programmieren, betriebswissenschaftliche Konzepte, klassische Kalkulation oder Buchhaltung, wir müssen ja unglaublich viele Themenbereiche abdecken.
Zudem waren Mentoren für uns immer ganz zentral – wir hatten zu jeder Zeit Berater, die uns unterstützt und an uns geglaubt haben. Enorm wichtig zu unserer Anfangszeit war beispielsweise Professor Helmut Krcmar an der TU München, der uns ein EXIST-Gründerstipendium vermittelt hat. Dafür brauchten wir zwei Mentoren – einen aus dem Wissenschaftsbereich und einen aus der Praxis. Neben Prof. Krcmar konnten wir Werner Unterhaslberger gewinnen. Er hatte sehr erfolgreich das erste Krankenhaus-Informationssystem in Deutschland entwickelt. Das zog sich zum Glück weiter durch – auch in Sachen Finanzierung hatten wir einen tollen Mentor: Alex Ott. Er ist ein Spezialist für europäische Technologieunternehmen und war einer der ersten Mitarbeiter von SAP, der in die USA gegangen ist und das Geschäft dort mit aufgebaut hat. Mittlerweile ist er darauf spezialisiert, Technologieunternehmen mit einem enormen Potenzial in Europa zu finden und diese in die USA zu bringen. Auch wichtig für uns ist Carsten Thoma, Gründer von Hybris, einem der großen Softwareunternehmen in Deutschland, das dann von SAP gekauft wurde. Er ist heute einer unserer strategischen Berater.
Alexander Rinke
Ich komme aus Berlin und war im Sommer viel bei meinen Großeltern in Niedersachsen, die einen Landhandelsbetrieb für Kartoffeln hatten. Die Kartoffeln kamen vom Bauer, wurden sortiert, und es war auch schon ein „Prozess“, sie weiterzuverkaufen. Ich habe mich dafür entschieden, Mathematik zu studieren. Mathematische Verfahren haben mich fasziniert, und ich fand es sehr spannend, auf Basis weniger bis gar keiner Annahmen Konstrukte zu entwickeln. Im Mathematikstudium habe ich gelernt, was ich alles mit mathematischen Verfahren machen kann. Ich habe mich in Algorithmen vertieft, und dann kam Bastian mit der Idee zu diesem Beratungsprojekt, wir sollten es mit mathematischen Verfahren angehen. Auf Basis der Daten entstand dann diese Idee. Ich hatte während der Studienzeit verschiedene Praktika bei Versicherungsunternehmen gemacht und mich stark für unternehmerisches Handeln interessiert. Auch wenn ich Mathematik studiert hatte, fand ich die Idee, mithilfe mathematischer Verfahren Organisationsabläufe eines Unternehmens zu verbessern, von Anfang an faszinierend. Und deswegen habe ich mich den beiden angeschlossen und mit Martin die ersten Daten analysiert, die ersten Algorithmen entwickelt, und so ging es los.
Martin Klenk
Ich bin über meinen Vater zur IT gekommen, er ist Informatiker, hat viel praktisch gearbeitet, und wir hatten relativ früh einen Computer zu Hause. Das war damals ein 286er. Meine Mutter arbeitete in der Stadtbibliothek, und dort gab es Computerbücher, Lexika zur Programmierung und ähnliche Fachliteratur. Ich habe das Ganze nach und nach eher spielerisch gelernt. Zum Glück hatten wir in der Schule einen sehr wohlwollenden Schulleiter, der uns dabei gefördert hat, eine „Linux-AG“ aufzubauen. Wir haben Linux-Installationspartys organisiert und ein Internetcafé betrieben. Mich hat es schon immer fasziniert, etwas auszutüfteln und mit Menschen gemeinsam daran zu arbeiten. Die Schule hat uns hier sehr unterstützt und uns beispielsweise freigestellt, damit wir zu einer Messe oder einem Linux-Tag fahren konnten. Das war eine tolle Zeit!
Nach dem Abitur habe ich begonnen, Informatik zu studieren, auch um das, was ich schon in der Praxis gemacht hatte, mit wissenschaftlichen Grundlagen aufzufüllen. Zu der Zeit habe ich freiberuflich nebenher gearbeitet und bin über Academy Consult auch in den unternehmerischen Bereich hineingekommen. Dort habe ich ganz andere Menschen kennengelernt, außerhalb der eigenen Dunstwolke.
Mit dem Herzen bin ich Ingenieur, und das ist das, was mir wirklich Spaß macht: Software zu bauen, Produkte zu entwickeln, Probleme zu lösen, und das wird wahrscheinlich auch in Zukunft so sein. Zwar sitze ich selbst nicht mehr so viel am Computer wie früher und programmiere, aber ich kann mit dem Team zusammenarbeiten und gemeinsam neue Lösungen finden.
Sie beschäftigen sich mit Prozessen und Arbeitsweisen. Was ist denn Ihre spezifische Qualifikation dafür, warum harmonieren Sie so, dass Sie solchen Erfolg haben? Worin unterscheiden Sie sich, was sind Ihre persönlichen Stärken?
Alexander Rinke
Ein Grundpfeiler unserer Zusammenarbeit ist, dass wir Entscheidungen immer gemeinsam treffen. Bereits ganz am Anfang haben wir die Regel etabliert, dass wir nie zurückschauen und diskutieren, wer für die eine oder andere Entscheidung gestimmt hat. Wenn wir eine Entscheidung treffen, stehen wir alle dahinter, auch wenn es eine Fehlentscheidung ist. Es gibt keine Schuldzuweisungen, denn jeder von uns macht Fehler.
Entscheidend sind auch unsere individuellen Stärken – Martin ist wirklich stark in der Softwareentwicklung. Er hat von Anfang an die Produktentwicklung geleitet und dabei nicht nur gute Produkte entwickelt, sondern solche, die der Markt wirklich braucht. Basti ist sehr weitsichtig, er hat diesen großen unternehmerischen Ehrgeiz und ist ein unglaubliches Organisationstalent. Das ist nicht nur auf das Persönliche bezogen, sondern er ist sehr gut darin, das gesamte Unternehmen effektiv aufzustellen. Das ist nur ein kleiner Teil der Stärken der beiden – es gibt noch viele andere, aber so schaffen wir es, als Team gut zusammenzuarbeiten.
Bastian Nominacher
Ich glaube, wir sind ein sehr ausbalanciertes Team und bringen sowohl technische als auch betriebswirtschaftliche Kompetenzen mit. Nur deshalb ist es uns gelungen, unser Unternehmen über so viele Jahre ohne externe Finanzierung aufzubauen. Und Alex – das möchte ich gerne ergänzen – hat eine enorme Visionskraft. Ihm gelingt es, unsere Produkte und Innovationen abstrakt zu sehen und voranzutreiben. Dazu gehören Entwicklungen wie Snap oder die Intelligent Business Cloud. Wir müssen in unserer Branche sehr weit in die Zukunft denken. Die Entwicklungszyklen sind sehr lang, es verändert sich ständig alles. Man muss quasi aus einem kleinen Datenpunkt erkennen, was relevant ist. Denn wenn man jetzt eine kleine Kurskorrektur oder Änderung im Projekt vornimmt, wird sie oft erst in zwei Jahren wirksam. Wenn sie richtig war, ist man gut positioniert, wenn sie schlecht war, ist das fast nicht mehr zu korrigieren. Etwas wirklich visionär voranzutreiben und den Mehrwert zu sehen – das ist seine Stärke.
Wenn jetzt ein junger Mensch zu Ihnen kommt und sagt, das alles interessiert mich: Was würden Sie ihm sagen, was Ihr Arbeitsfeld spannend macht?
Bastian Nominacher
Das Spannende ist, dass unser Team an wirklich großen Herausforderungen arbeitet und etwas bewegen kann. Wer landet schon nach kurzer Zeit direkt beim Vorstand eines Kunden? Und wer kann innerhalb kürzester Zeit gemeinsam Dinge mit dem Kunden umsetzen, von denen die Mitarbeiter enorm profitieren? Das ist sehr schön und macht Spaß, gerade für junge Menschen, die viel lernen möchten und auf der Suche nach Herausforderungen sind!
Mitarbeiter – egal ob neuer Kollege oder Praktikant. Jeder Einzelne kann und soll seinen Beitrag leisten. Außerdem haben wir ein sehr gutes Arbeitsumfeld und großes Vertrauen in unsere
Alexander Rinke
Wichtig ist für uns auch Diversität: Wir haben viele Menschen aus den unterschiedlichsten Nationen, mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen, Personen mit vielen Jahren Berufserfahrung ebenso wie Neueinsteiger – wir sind bunt gemischt im Team und glauben fest daran, dass diverse Teams erfolgreicher sind, da Mitarbeiter extrem voneinander und von den unterschiedlichen Erfahrungen profitieren.
Letzte Frage – Was gibt es denn bei Ihnen noch außerhalb Ihrer Algorithmen und Softwarewelt, womit entspannen Sie sich?
Bastian Nominacher
Wenn ich Zeit habe, verbringe ich diese am liebsten mit der Familie und meinen Freunden. Früher bin ich Motorrad gefahren, dann habe ich es eingestellt, weil es zu riskant ist.
Und Sie sind durch und durch Bayer, heißt es …
Bastian Nominacher
Ja. Ich mag Bayern gern, aber auch die Welt.
Alexander Rinke
Ich treibe zum Ausgleich gerne Sport, Schwimmen und Fahrradfahren. Daneben habe ich eine Leidenschaft für gutes Essen. Meine Freundin ist ausgebildete Köchin und Wein-Sommelière. Daher kochen wir gerne gemeinsam oder gehen gut essen. Ansonsten verbringe ich natürlich auch gerne Zeit mit Freunden und der Familie.
Martin Klenk
Ich habe seit einem guten Jahr eine kleine Tochter und seitdem nicht mehr allzu viel Zeit für Hobbys. Aber ich fahre sehr gerne Rennrad und habe eine feste Rennradgruppe. Hier drehen wir morgens vor der Arbeit zweimal die Woche eine Runde oder fahren am Wochenende mal ins Münchner Umland. Der größte Teil meiner freien Zeit gehört aber ganz klar meiner Familie und Freunden.