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Nominiert zum Deutschen Zukunftspreis 2023

Im #DZPWissenschaftspodcast Team I mit einem neuen MRT für die Welt.
Dazu der Sprecher
Dr. Stephan Biber 

Einzel-O-Töne zum Download

Hier die Statements zum Projekt „Offen für alle – ein neues MRT für die Welt“.

Text zum Podcast

Sprecher

Willkommen bei einer neuen Folge von #DZP Wissenschaftspodcast – mein Name ist Michael Bachmann. 

Die Schere zwischen Arm und Reich, zwischen privilegierten und benachteiligten Gesellschaften zeigt sich vor allem bei der medizinischen Versorgung. Vor allem sind es die Kosten, die über Zugang zu Diagnose- und Therapiemöglichkeiten entscheiden. 

Und gerade deswegen sorgt ein neues MRT aus Deutschland zur Zeit für viel Gesprächsstoff, weil es nämlich für Regionen verfügbar ist, die davon bisher nur träumen konnten. Unter dem Titel „Offen für alle – ein neues MRT für die Welt“ ist es für den Deutschen Zukunftspreis 2023 nominiert. 

Und das ist das Team, das dahinter steht: 

Sprecherin

Dr. Stephan Biber und Dr. David M. Grodzki kommen beide von der Siemens Healthineers AG in Erlangen. Biber ist dort Senior Systemarchitekt für Magnetresonanzsysteme, Grodzki Teamleiter im Bereich der Applikationsentwicklung für Magnetic Resonance Imaging. Bildgebende Verfahren der Healthineers waren in den vergangenen Jahren mehrfach für den Deutschen Zukunftspreis nominiert. Der Dritte im Bunde ist Prof. Michael Uder. Er ist Direktor des Radiologischen Instituts am Universitätsklinikum in Erlangen. 

Sprecher 

Magnetresonanz-Systeme gibt es seit Jahrzehnten. Aber sie sind schwer, groß und teuer. Und genau da setzt die Innovation unseres nominierten Teams an. Dr. Stephan Biber ist dessen Sprecher:

O-Ton Dr. Stephan Biber: 

„MRT-Bilder sind für die moderne Medizin von entscheidender Bedeutung. Aber das Problem ist, dass die Technologie sehr teuer und komplex ist und das wollten wir ändern und haben deswegen das erste MRT für die ganze Welt entwickelt. Unser neues System ist so kompakt, dass es durch jede Tür passt. Es ist sehr simpel zu bedienen und es ist so robust, dass es überall auf der Welt funktioniert.“

Sprecher 

Ausschlaggebend dafür ist ein ganzes Bündel an Innovationen. Zum Beispiel ein deutlich schwächeres Magnetfeld, das ein kompakteres Design ermöglicht, KI-basierte Algorithmen, um die Bilder auszuwerten und ein neues Kühlsystem, das mit wenigem flüssigem Helium auskommt.

O-Ton Dr. Stephan Biber

„Bisherige Systeme wiegen etwa 4,5 Tonnen und brauchen oft große Umbauten an den Gebäuden, um in die Gebäude eingebracht zu werden. Zum Teil müssen sogar Gebäude um das Gerät herumgebaut werden. Unser neues MRT ist deutlich kleiner. Es passt durch zwei Meter hohe Türen, es wiegt etwa 2,3 Tonnen und liefert damit die Möglichkeit, dass es dort betrieben werden kann, wo bisher der Betrieb eines MRTs nicht möglich war.“

Sprecher 

Und das sind durchaus bemerkenswerte neue Märkte, die sich hier für die Siemens Healthineers geöffnet haben:  Schwellenländer, Entwicklungsländer – selbst in das Bürgerkriegsland Jemen konnte schon ein Gerät geliefert werden, wie Stephan Biber berichtet. Aber auch in Industrieländern ist die Nachfrage groß, nicht zuletzt aufgrund der reduzierten Kosten für das neue MRT. 

O-Ton Dr. Stephan Biber: 

„Bei den Kosten haben wir einen ganz großen Schritt vorwärts gemacht. Das ist nämlich eine der großen Barrieren, die bisher einer Verbreitung von MRT im Weg standen. Und wenn man sich die Kosten anschaut, dann haben wir eine Verringerung von etwa 40-50% bei dem neuen Gerät gegenüber einem durchschnittlichen MRT bisher erreicht.“

Sprecher 

Soweit Team I mit dem Projekt „Offen für alle – eine neues MRT für die Welt“. Die anderen beiden nominierten Teams stellen wir in den nächsten Folgen vor. Und in jedem Fall sollten Sie sich den 22. November notieren. An diesem Tag wird in Berlin zuerst die Jury entscheiden, wer in diesem Jahr den Deutschen Zukunftspreis erhält. Und am Abend wird dann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die begehrte Trophäe an das Gewinner-Team überreichen.

Sie können live dabei sein auf www.deutscher-zukunftspreis.de. Dort finden Sie auch alle Informationen über die Nominierten, die vergangenen Preisträger und diesen Preis, der zu den wichtigsten Wissenschaftspreisen des Landes gehört. 

Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal bei #DZP.