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Nominiert zum Deutschen Zukunftspreis 2023

Im #DZPWissenschaftspodcast Team II das dem Klimawandel entgegenwirken will
Dazu die Sprecherin Antje Bulmann

Einzel-O-Töne zum Download

Hier die Statements zum Projekt „Dem Klimawandel entgegenwirken – CO2 aus der Atmosphäre herausfiltern und vielfältig nutzbar machen“.

Text zum Podcast

Sprecher

Willkommen bei #DZP, dem Wissenschafts-Podcast. Wir stellen Ihnen hier die neuen Nominierten für den Deutschen Zukunftspreis 2023 vor, heute Team II - mein Name ist Michael Bachmann.

Es verwundert nicht, dass Projekte zur Bekämpfung von CO2 in unserer Atmosphäre hoch im Kurs stehen. Und so ist es auch mit einer Innovation, die wir Ihnen jetzt vorstellen dürfen. Unter dem Titel „Dem Klimawandel entgegenwirken – CO2 aus der Atmosphäre herausfiltern und vielfältig nutzbar machen“ ist sie für den Deutschen Zukunftspreis nominiert.

Und das ist das Team dahinter:

Sprecherin

Die drei Nominierten arbeiten für die Airbus Operations GmbH in Hamburg. Antje Bulmann ist die Sprecherin des Teams. Viktor Fetter und Tobias Horn arbeiteten ursprünglich in unterschiedlichen Funktionen für die Versorgung der Internationalen Raumstation ISS. Ihre Aufgabe dort: das Herausfiltern von CO2 aus der Luft, die die Astronauten ausatmen, um das Leben an Bord der ISS überhaupt erst möglich zu machen. Ein Konzept, das die drei Nominierten auf eine Idee brachte…

Direct Air Capture – so heißen die Anlagen, die bei Airbus in den vergangenen beiden Jahren nun für den Einsatz auf der Erde entwickelt wurden. Es sind große Container, die auf der einen Seite Luft ansaugen, die Kleinstpartikel CO2 entfernen und die davon befreite Luft auf der anderen Seite wieder herausblasen. Ein – wie schon gehört – erprobtes Verfahren, das allerdings im All überschaubare Größenordnungen bewerkstelligen muss, anders als hier auf der Erde... Antje Bulmann:

O-Ton Antje Bulmann:

„Wir stecken in den Kinderschuhen einer neuen Technologie. D.h., die Anlagen, die wir heute auf dem Weltmarkt sehen, das sind homöopathische Mengen. Das liegt aber einfach daran: Diese Technologie ist in einer enormen Iterationsgeschwindigkeit, um die bestmögliche Effizienz zu schaffen und dann eben in die Skalierung zu gehen. D.h., die Anlagen, die wir bauen, die sind 250 Tonnen pro Jahr. 10 Tonnen pro Jahr war unsere erste Anlage. Aber schon die dritte Iteration wird eine 1000-Tonnen-Anlage sein als Modul, die dann auch leicht skalierbar ist in andere Größenordnungen.“

Ein weiterer Aspekt der Innovation ist die Möglichkeit, das herausgefilterte CO2 zu binden und für andere Zwecke nutzbar zu machen. So stehen erste Pilotanlagen in Bayern an Gewächshäusern, weil dort CO2 nämlich für die Düngung von Pflanzen benötigt und derzeit dafür extra hergestellt wird. Für das Nominierten-Team geht es nun darum, weiter Geschwindigkeit aufzunehmen, weitere Mitstreiter im Kampf um die CO2-Reduzierung zu finden.

O-Ton Antje Bulmann

Das ist abhängig auch von dem finanziellen Kapital, was dahintersteckt und von den Investments. Das ist auch die Botschaft, die wir senden wollen: Wir brauchen Kapital, um diese Technologie skalieren zu können. Wir brauchen den Moment, die gesellschaftliche Akzeptanz und das Kapital dahinter. Und dann brauchen wir viele Player, die gemeinsam an dem gleichen Ziel arbeiten.“

Eine große Aufgabe für das Team, zumal die Anlagen ja Strom benötigen, der regenerativ hergestellt werden sollte, um nicht auch noch CO2 zu verursachen. Auch der Aspekt des Artenschutzes wird diskutiert, wenn riesige Luftmengen in solche Anlagen gesaugt und gefiltert werden.

Und dennoch sind Antje Bulmann und ihre Kollegen überzeugt, dass die Menschheit nur mit einem Gesamtpaket aus Verzicht und Technologie die gesteckten Klimaziele erreichen kann.

O-Ton Antje Bulmann:

„Der Klimawandel ist das größte Problem, das wir zur Zeit haben. Es ist die größte Herausforderung. Dann ist es total wichtig zu sagen: wir müssen die CO2-Emission reduzieren. Aber wir kommen um eine aktive CO2-Entfernung aus der Atmosphäre nicht herum. Und wir haben Technologien, die uns dabei unterstützen. Und diese Botschaft würden wir gerne nach außen bringen.“

Sprecher

Ein spannendes Projekt, das viel Aufmerksamkeit findet aufgrund der drängenden Problematik. Am 22. November wissen wir, ob es auch für den Deutschen Zukunftspreis gereicht hat, wenn nämlich in Berlin die Jury entscheidet, an wen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Preis überreichen wird.

Mehr über die Nominierten, den Preis und seine bisherigen Gewinnerinnen und Gewinner finden natürlich auf der Webseite, auf die ich Sie noch hinweisen darf: www.deutscher-zukunftspreis.de.

Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal bei #DZP.