Nominiert für den Deutschen Zukunftspreis 2018
Team 1 - hat das Zahnrad neu erfunden
Einzel-O-Töne zum Download
Hier die Statements zum Projekt „Eine radikal neue Getriebegattung - Produktivitätssprünge für den Maschinenbau“.
- Podcast über das Projekt (mp3) (02:57)
- Beitrag (trocken) über das Projekt (mp3) (02:53)
- O-Ton Prof. Ulrich Bruhnke: Meinung der Jury (mp3) (0:24)
- O-Ton Dipl.-Ing. (FH) Thomas Bayer: Das Potential der Entwicklung (mp3) (0:20)
- O-Ton Dr.-Ing. E. h. Manfred Wittenstein: Wirkungen des Deutschen Zukunftspreis (mp3) (0:18)
Text zum Podcast
Anmoderation:
Der Maschinenbau – kaum ein Wirtschaftsbereich steht seit Generationen so für das vielgerühmte Prädikat „deutsche Wertarbeit“. Gut möglich, dass in diesem Jahr ein weiteres Kapitel hinzugefügt wird. Denn aus dem Norden Baden-Württembergs kommt eine Innovation, die für den Deutschen Zukunftspreis nominiert ist. Dort haben Entwickler das Zahnrad neu erfunden.
Beitrag:
Als Jury des Deutschen Zukunftspreises im Frühjahr zum ersten Mal die Unterlagen über die neue Zahnrad-Getriebe-Technologie des Teams der Firma Wittenstein auf den Tisch bekam, da war die Überraschung zunächst groß. Prof. Ulrich Bruhnke – einer der Juroren - erinnert sich.
O-Ton Prof. Ulrich Bruhnke
„Für uns war zunächst mal das Vorurteil: Getriebe sind fertig entwickelt. Die Zukunft spielt sich in der Software, in der Elektrik, in der Elektronik ab. Jetzt gab’s einen ganz neuen Ansatz in der Mechanik. Es greifen nicht mehr zwei oder drei Zähne ineinander, sondern es sind fast alle Zähne permanent im Eingriff. Dann wird erklärbar, dass hier sehr große Momente auf kleinstem Raum übertragen werden können und dass das natürlich dann eine ganz andere Art von Getriebe ermöglicht.“
In der Tat: ob bei Effizienz, Leistungsstärke oder Verschleiß – das neue Getriebe, bei dem die Zähne auf allen Seiten laufend ineinandergreifen, sorgt für erstaunliche Verbesserungen. Das ist umso bemerkenswerter, als die letzten großen Innovationsschritte in diesem Bereich Jahrzehnte zurückliegen. Thomas Bayer, Leiter des Innovation Lab bei Wittenstein.
O-Ton Dipl.-Ing. (FH) Thomas Bayer
„ Das Potential ist riesig. Wir stehen am Anfang einer neuen Technologie. Der Maschinenbau, made in Germany, der ist ja unter hohem Preis- und Innovationsdruck. Und hier ergeben sich Chancen, wirklich fundamental neue Maschinen in ungeahnter Präzision und Produktivität zu bauen und da geht wirklich so eine neue Welt auf.“
Nicht weniger als 120 Patente wurden für das neue Antriebssystem angemeldet. Für die Weiterentwicklung und Vermarktung gründete das Familienunternehmen ein eigenes Start-Up. Dieses sucht nun große Partner, um die Technologie bekannt zu machen und auszurollen. Die Nominierung zum Deutschen Zukunftspreis kommt da zum richtigen Zeitpunkt. Dr. Manfred Wittenstein.
O-Ton Dr.-Ing. E. h. Manfred Wittenstein
„Die Multiplikationswirkung, die davon ausgeht, wird uns als mittelständisches Unternehmen auch nochmal über die Grenzen hinaus Wachstum bereiten und Aufmerksamkeit. Und damit können wir genau das, was wir erreichen wollen – neue Partnerschaften und neue Verbindungen herzustellen – besser erreichen, als wenn wir es mit unserer eigenen Kraft machen würden!“
Einen weiteren Antriebs-Effekt könnte es dann am 28. November geben. Denn dann entscheidet in Berlin die Jury, ob aus der Nominierung für das Team vielleicht noch mehr wird – nämlich der Gewinn des Deutschen Zukunftspreises 2018.