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15.09.2021 - Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes

25. Deutscher Zukunftspreis: Drei Teams für den Preis des Bundespräsidenten nominiert

Die Nominierungen für den Deutschen Zukunftspreis 2021, den Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation, wurden heute in München bekanntgegeben. Die drei Teams kommen aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie Rheinland-Pfalz. Der Preis wird in diesem Jahr zum 25. Mal verliehen und ist mit 250.000 Euro dotiert.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt damit Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler, Ingenieurinnen und Ingenieure, die dank exzellenter Grundlagen- und Spitzenforschung Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen anbieten.

Am 17. November entscheidet die Jury über die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht den Deutschen Zukunftspreis 2021 am Abend desselben Tages bei einer live übertragenen Preisverleihung an das Gewinnerteam.

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Für den Deutschen Zukunftspreis 2021 sind nominiert:

Team I: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Flohr, Dr. rer. nat. Björn Kreisler und Dr. rer. biol. hum. Stefan Ulzheimer mit ihren Entwicklungen zu „Quantenzählender Computertomograph – revolutionäre Einblicke in den menschlichen Körper“

Die Nominierten haben die Basis dafür geschaffen, kristallines Cadmium-Tellurid als neuartiges Detektormaterial für Röntgenlicht in der Computertomographie zu nutzen. Dank der Entwicklung einer damit verbundenen Kette an innovativen Technologien gelingt es erstmals, einzelne Röntgenquanten zu erfassen und deren Energie auszuwerten. Das ermöglicht einen noch weitaus schärferen Einblick in die inneren Strukturen des menschlichen Körpers als bislang. Die frühzeitige und zuverlässige Erkennung von Erkrankungen wird dadurch deutlich erleichtert, ebenso die Entscheidung über geeignete Therapien. Erste Systeme mit der neuen Technik sind im klinischen Einsatz, und es wird bereits jetzt ein breiter Markt dafür erschlossen.

Team II: Dr. rer. nat. Carla Recker, Prof. Dr. rer. nat. Dirk Prüfer und Dr. rer. nat. Christian Schulze Gronover mit ihrem Projekt „Nachhaltige Reifen durch Löwenzahn – Innovationen aus Biologie, Technik und Landwirtschaft“

Die Nominierten haben in den Wurzeln des Russischen Löwenzahns die Grundlagen der Biosynthese von Kautschuk und weitere Merkmale entschlüsselt und die Pflanze durch wissensbasierte, konventionelle Züchtung für eine landwirtschaftliche Nutzung weiterentwickelt. Damit erschlossen sie eine nachhaltige, in gemäßigten Klimazonen anbaubare Alternative zur Kautschukerzeugung mit dem Kautschukbaum. Neu entwickelte Techniken für Ernte und Weiterverarbeitung ermöglichen den kontinuierlichen Ausbau für die Herstellung von qualitativ hochwertigen Reifen mit Naturkautschuk aus Löwenzahn. Ein erstes Serienprodukt, der Fahrradreifen „Urban Taraxagum“, ist bereits am Markt. Künftig soll es auch Anwendungen in Reifen für Lkw, Pkw und in weiteren Produkten geben.

Team III: Prof. Dr. med. Uğur Şahin, PD Dr. med. Özlem Türeci und Prof. Dr. med. Christoph Huber sowie Prof. Katalin Karikó, PhD, mit ihren Arbeiten „Entwicklung eines wirksamen mRNA-Impfstoffs als Mittel gegen die COVID-19-Pandemie“

Die Nominierten haben ihre jahrzehntelange Expertise in der Erforschung von Immuntherapien mit mRNA-Molekülen genutzt, um in Rekordzeit einen neuartigen Impfstoff gegen COVID-19 zu entwickeln. Dessen Zulassung ab Ende 2020 als weltweit erster Impfstoff gegen COVID-19 mit einer abgeschlossenen Phase-3-Studie sowie als erster überhaupt, der auf Basis der mRNA-Technologie entwickelt wurde, markiert einen entscheidenden Wendepunkt im Kampf gegen die Ausbreitung der Infektionskrankheit. Bis Ende 2021 werden rund drei Milliarden Dosen des neuen Vakzins ausgeliefert sein. In den nächsten Jahren sollen Medikamente mit ähnlicher molekularer Wirkungsweise folgen, etwa gegen Krebs oder Multiple Sklerose.