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Das Modul der Preisträger 2006

Ausstellungsgestaltung

Das Modul der Preisträger 2006

Ein Lichtmikroskop, das eine seit 130 Jahren bestehende physikalische Festschreibung aufhob, war die preisgekrönte Innovation des Jahres. Für die Entwicklung der STED-Mikroskopie wurde der spätere Nobelpreisträger Professor Stefan W. Hell bereits 2006 mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet.

Prof. Dr. rer. nat. Stefan W. Hell

Die bis dato genutzten Fluoreszenzmikroskope hatten keine befriedigende Auflösung und mit Elektronen- oder Rastersondenmikroskopen konnte man nicht in lebende Zellen schauen.

Stefan W. Hell überwand nun erstmals das Abbesche Limit. STED steht für „stimulated emission depletion“, was den verwendeten physikalischen Effekt bezeichnet. Dabei wird die Auflösung nicht durch die Wellenlänge des Lichts begrenzt, sondern nur durch die Technik. Dem runden Lichtfleck, mit dem man eine Zelle beleuchtet, wird ein ringförmiger Fleck überlagert, der eine entgegengesetzte Wirkung auf die Markermoleküle hat. Während sie das Licht im runden Brennfleck zum Leuchten anregt, unterdrückt das Licht im ringförmigen Fleck diese Fluoreszenz. Die Folge: Es leuchten nur die Marker der Proteine in dem kleinen Loch in der Mitte des Lichtrings. Das schärft den Blick des Mikroskops. Im Prinzip kann man so einzelne Moleküle sehen.

In der Ausstellung wurde diese revolutionäre Idee mit einer Präsentation der ersten originalen Versuchsanordnung, die den Weg des Lichtstrahls aufweist, dargestellt.

Mit einer interaktiven Animation sehen die Besucher sehr realistisch den enormen Unterschied in der Darstellung durch die STED-Mikroskopie. Auf dieser ruhen die Hoffnungen der Wissenschaft, insbesondere der Medizin, feinste Details der Vorgänge in lebenden Zellen sichtbar machen zu können. Das verspricht grundlegend neue Einsichten in die molekularen Ursachen von Krankheiten und die Wirkung von Medikamenten. Bereits 2007 wurden erste Geräte, hergestellt vom Traditionsunternehmen Leica, in den Markt gebracht. Und welche persönlichen Eigenschaften für Innovationen notwendig, ob Mut oder Fleiß wichtiger sind, auch darüber spricht Professor Hell in den Statements.