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Ausstellungsgestaltung

Das Modul der Preisträger 1999

Mit den Arbeiten von Professor Peter Gruss und Professor Herbert Jäckle wurde 1999 erstmals eine Innovation aus dem Bereich der Molekularbiologie ausgezeichnet.  Das Ziel ihrer Forschungen war die Wiederherstellung defekter Strukturen oder Funktionen des menschlichen Körpers durch die moderne Entwicklungsbiologie, so zunächst die Regeneration der insulinproduzierenden Inselzellen bei Diabetikern. Voraussetzung dafür ist ein Verständnis der molekularen Schaltprozesse, die bei der Embryonalentwicklung ablaufen. Dies ermöglichte die Entwicklung völlig neuer Therapiekonzepte:

(v.l.n.r.) Prof. Dr. rer. nat. Peter Gruss, Prof. Dr. rer. nat. Herbert Jäckle

Gruss und Jäckle ist es gelungen, ausgehend von Experimenten an der Fruchtfliege Drosophila, eine Reihe von Schalter-Genen zu beschreiben, die – auch beim Menschen – für die Bildung von Organen grundlegend sind. Mit diesen Erkenntnissen konnten sie die insulinproduzierenden Inselzellen dazu bringen, sich zu regenerieren. Dazu reaktivierten sie bei Diabetes-Patienten die Schalter-Gene, die bei gesunden Menschen während der Entwicklung der Inselzellen aktiv sind. Die Folge: Der Körper stellt selbst Inselzellen her. Das innovative therapeutische Konzept versprach Heilungschancen für eine Vielzahl von Krankheiten.

Zielsetzung der musealen Umsetzung war es, ein abstraktes Thema direkt auf die Besucher zu beziehen. In der Wandvitrine wurde ein großer Spiegel installiert, in dem sich die Besucher zunächst selbst sehen. Wie in einem Wechselbild zeigt dieser dann, an welchen Stellen im Körper sich Stammzellen befinden. Ergänzt wird dies durch mediale Umsetzungen der Strukturen der Schalter-Gene, Statements der Forscher über ihre wissenschaftliche Intention und die mögliche Umsetzung der Innovation in Therapeutika.